Für eine Profi-Kamera fällt die Sony Alpha 9 ziemlich klein aus: Hinter dem Zoom Sony FE 24-70mm f2.8 GM verschwindet sie fast.TestfazitTestnote2,0gutMit der Sony Alpha 9 kommt die erste Systemkamera, die den DSLR-Flaggschiffen von Canon und Nikon Paroli bieten kann: Die Alpha 9 reagiert extrem schnell und schießt Serien mit extremen Tempo. Der 24-Megapixel-Sensor liefert Topaufnahmen bei Fotos und Videos und ist sehr lichtempfindlich. Da gelingen auch bei Schummerlicht Topbilder.ProSehr hohe BildqualitätSehr lichtempfindlicher BildsensorSehr schneller AutofokusExtrem hohes SerienbildtempoKontraHoher PreisAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonZum Angebot bei IdealoViele Profi-Fotografen setzen, wenn es um Tempo für Action und extreme Robustheit geht, immer noch auf die Top-Spiegelreflexmodelle von Canon und Nikon wie dieCanon EOS-1D X Mark IIund dieNikon D5. Selbst die besten Systemkameras tun sich bislang schwer, den wuchtigen Spiegelreflexkameras Paroli bieten. Die neue Sony Alpha 9 könnte das ändern: Sie ist genauso hart im Nehmen, aber mit noch mehr Tempo und absoluter Topqualität der Aufnahmen. Wie gut die Profi-Systemkamera ist, sagt der Test von COMPUTER BILD.Sony Alpha 9 mit 24 MegapixelHerzstück der neuen Kamera ist der neue Bildsensor. Profi-typisch hat er eine eher niedrige Auflösung von 24 Megapixel, ist dafür aber recht lichtempfindlich. Die ISO-Skala reicht bis IOS 51.200, mit den erweiterten Einstellungen bis ISO 204.800. Damit erreicht die Alpha 9 zwar nicht die Rekordwerte derNikon D5, wichtiger ist für die meisten Fotografen aber die Bildqualität bei etwas höheren ISO-Werten. Und da überzeugte die Alpha 9 auf ganze Linie. Sowohl bei ISO 1.600 als auch bei ISO 6.400 lag sie im Test auf Augenhöhe mit den besten Schummerlichtkameras, derNikon D5und derCanon EOS-1D X Mark II. Und selbst mit sehr extremen Werten wie ISO 25.600 und ISO 51.200 sehen die Bilder der Alpha 9 in der Gesamtansicht richtig gut aus.Beispielbilder der Sony Alpha 927 BilderZur BildergalerieTurbo-TempoBeim Serienbildtempo hängt die Sony Alpha 9 die etablierte Profi-Konkurrenz ab: Maximal nimmt sie 20 Bilder pro Sekunde auf. Dieses extreme Tempo erreicht die Kamera nur mit elektronischem Verschluss, mit dem mechanischen Verschluss sind maximal fünf Bilder pro Sekunde drin. Im Test schaffte die Alpha 9 mit eingeschaltetem Autofokus zwar „nur” 15,4 Bilder pro Sekunde – das ist aber immer noch klar schneller als die Konkurrenz. Das Serienbildtempo hängt merkbar vom Autofokus ab. Hat er viel tun, etwa bei längeren Brennweiten oder sich schnell bewegenden Motiven, sind 14 bis 16 Bilder pro Sekunde drin. Wird er nicht so stark gefordert, sind bei längeren Serien auch 18 bis 19 Bilder pro Sekunde möglich. Die Alpha 9 ist dabei sehr ausdauernd, selbst wenn der Fotograf im speicherfressenden RAW-Format fotografiert: Mit einer schnellen Speicherkarte wie der Sony SF-G UHS-II lässt das extreme Tempo erst nach knapp 280 Bildern nach.Profi-AutofokusWie bei allen Systemkameras sitzt der Autofokus direkt auf dem Sensor. Der neue 24-Megapixel-Sensor setzt da eine neue Rekordmarke: Er arbeitet mit 693 Messfeldern und übertrifft die klassischen Profi-SpiegelreflexmodelleCanon EOS-1D X Mark IIund dieNikon D5deutlich in der Anzahl. Der Autofokus-Messpunkt lässt sich so sehr genau festlegen. Wie bei der Konkurrenz gibt es auf der Rückseite der Kamera einen Mini-Joystick, mit dem sich der Autofokus-Messpunkt schneller an die gewünschte Position bringen lässt. Der Joystick ist aber etwas kleiner und damit fummeliger als bei der Profi-DSLR-Konkurrenz. Im Test reagierte der Autofokus sehr schnell: Bei Tageslicht brauchte die Alpha 9 nur 0,15 Sekunden zum Scharfstellen und Auslösen. Erfreulich: Auch bei Schummerlicht war der Autofokus genauso fix. Damit lag die Alpha 9 nur einen Wimpernschlag hinter derNikon D5. Wichtig für Action- und Sportfotografen: Der Autofokus führt die Schärfe sehr schnell und genau nach, auch wenn die Kamera auf maximales Serienbildtempo eingestellt ist. Hier gehört die Alpha 9 zu den besten Kameras und hängt viele Spiegelreflexkameras ab. Nur sehr wenige Profi-Modelle wie dieCanon EOS-1D X Mark IIund dieNikon D5sind hier noch ein Quäntchen besser.Die Rückseite der Sony Alpha 9 unterscheidet sich nur wenig von denen der kleineren Alpha-7-Modelle. Wichtigste Änderungen bei den Bedienelementen: ein Mini-Joystick, mit dem sich der Autofokus-Messpunkt setzen lässt sowie eine Extra-Taste (AF-On) zum Aktivieren des Autofokus.Sony-Alpha-9-Gehäuse bleibt kompaktBei der Baugröße spielt die Alpha 9 die Vorteile einer Systemkameras aus. Sie fällt durch den fehlenden Spiegel deutlich kleiner aus als dieCanon EOS-1D X Mark IIoder dieNikon D5. Der Preis dafür: Die Alpha 9 hat zwar ähnlich viele Tasten und Einstellräder wie die Profi-DSLR-Konkurrenz. Die einzelnen Bedienelemente sind aber teilweise kleiner und damit etwas fummeliger, beispielsweise das hintere Einstellrad. Die Alpha 9 ist aber auch deutlich kleiner als die Vollformat-Profi-SystemkameraLeica SL. Wer schon einmal eine Kamera aus der Alpha-7-Serie in der Hand hatte, etwa dieSony Alpha 7R II, merkt nur wenige Unterschiede. Lediglich der Griff ist etwas ausgeprägter und fühlt sich etwas solider an. Für den kleinen Finger bietet er aber nur bei sehr kleinen Händen Halt, daher gibt es für die Alpha 9 den kleinen Zusatzgriff GP-X1EM, der die Kamera kaum größer macht, aber für spürbar besseren Halt sorgt. Die Alpha 9 ist für ein Profi-Modell sehr leicht: Das Gehäuse wiegt mit Akku und Speicherkarte weniger als 700 Gramm. Zusammen mit dem getesteten Sony FE 24-70mm 1:2,8 GM bringt sie 1.566 Gramm auf die Waage. Das schwere Objektiv macht die Alpha 9 kopflastig, das stört aber in der Praxis kaum. Bei größeren und schwereren Objektiven wie dem Sony FE 70-200mm 1:2,8 GM OSS ist es es dagegen sinnvoll, den größeren Hochformatgriff (VG-C3EM) an die Kamera anzusetzen. Damit ist die Gehäuse-Objektiv-Kombination deutlich besser ausbalanciert.Die aktuellen Kamera-Neuheiten59 KamerasFrische Fotoapparate ansehenSensibler TopsucherDer Sucher der Alpha 9 ist schärfer und schneller geworden. Er arbeitet mit einer Bildwiederholfrequenz von 120 Bildern pro Sekunde, dadurch nimmt man beim Fotografieren kaum noch Ruckler im Sucher wahr, selbst bei schnellen Kameraschwenks. Der Sucher zeigt 1280x960 Pixel (nach Herstellerlesart 3,68 Megapixel, da man hier die Subpixel für Rot, Grün und Blau zählt). Eine ähnlich hohe Auflösung bieten nur wenige Systemkameras, etwa dieFujifilm GFX 50Soder diePanasonic Lumix GH5. Mehr Pixel zeigt nur dieLeica SL. Im Test überzeugte der Sucher mit einem sehr hellen und detailreichen Bild. Sichtbar schärfer als bei den kleineren Alpha-7-Modellen. Der Sensor, der automatisch zwischen Sucher und Display umschaltet, ist leider etwas überempfindlich: Sitzt die Augenmuschel leicht schief, kann es passieren, dass er nicht zum Display zurückschaltet, wenn man die Kamera vom Auge nimmt.Mit dem Hochformatgriff VG-C3EM liegt die Sony Alpha 9 besser in der Hand und hält dank eines zweiten Akkus länger durch.Zusatzausstattung für ProfisDas Gehäuse der Alpha 9 ähnelt den Kameras der Alpha-7-Serie, man hat es aber deutlich überarbeitet: Mehr Metall, mehr Dichtungen, weniger Kunststoff und ein verstärktes Bajonett sollen die Alpha 9 deutlich robuster machen. Für Sportfotografen bei großen Veranstaltungen gibt es eine Netzwerkbuchse. Darüber überspielen Sie die Bilder deutlich schneller als via WLAN. Bilddaten lassen sich auf zwei SD-Speicherkarten lagern. So speichern Sie beispielsweise Fotos und Videos auf Wunsch getrennt. Praktisch auch: Wer die Dateien auf beiden Karten gleichzeitig ablegt, fertigt automatisch ein Back-up an. Beide Kartensteckplätze sitzen hinter einer verriegelten Klappe. Das soll verhindern, dass sich die versehentlich öffnet und beispielsweise Wasser in die Kamera eindringt.Sony-Alpha-9-Akku: Ein AusdauersportlerDurch das sehr kompakte Gehäuse passt kein Riesen-Akku wie bei einer Profi-DSLR rein. Der neue Akku (NP-FZ100) hat mit 16,2 Wattstunden aber gut doppelt so viel Leistung wie der der Alpha-7-Serie. Systemkamera-typisch ist die Akkuausdauer stark von der Nutzung abhängig. Wer stetig Bild um Bild schießt, bekommt wie im Test gut 2.200 Bilder aus einer Akkuladung. Ein Topwert für eine Systemkamera, der auf Augenhöhe mit den meisten Spiegelreflexmodellen ist, nur dieNikon D5ist da noch einmal deutlich ausdauernder. Wer sich dagegen mehr Zeit zwischen den einzelnen Bilder lässt und die Kamera nicht immer sofort nach der Aufnahme ausschaltet, muss sich auf eine deutlich geringe Ausdauer einstellen. Dann sind zwischen 400 und 600 Fotos pro Akkuladung möglich. Wem das nicht reicht, hat bei der Alpha 9 die Wahl zwischen zwei zusätzlichen Stromversorgungen: den eher klassischen Hochformatgriff VG-C3EM, der zwei Akkus aufnimmt und Fotografen einen zweiten Auslöser fürs Hochformat bietet, und einen wuchtigen Akkuhalter, der per Kabel an die Kamera kommt. Der NPA-MQZ1K nimmt bis zu vier Akkus auf, ist durch die Größe aber eher etwas für Videofilmer, die im Studio arbeiten.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Noch kein lichtstarkes Super-TeleDas Sony FE 100-400mm f4.5-5.6 GM OSS ist im Moment das längste Objektiv von Sony für das E-Bajonett der Alpha 9. Wer eines der bei Profi-Sportfotografen beliebten Super-Teles ansetzen will, etwa ein 300 Millimeter f2.8 oder ein 600 Millimeter f4, braucht einen Adapter. Objektive für die Spiegelreflexkameras von Sony und Minolta mit A-Bajonett lassen sich beispielsweise mit dem Adapter Sony LA-EA3 verwenden. Dabei sinkt aber das Serienbildtempo auf maximal 10 Bilder pro Sekunde. Für Canon-Objektive gibt es den Sigma MC-11, damit sind aber nur etwa drei Bilder pro Sekunde drin. Diese Lücke wird Sony aber mit neuen Objektiven schließen. Es gibt schon Gerüchte über ein 400 Millimeter f4. Wann das Super-Tele kommen wird, steht aber noch nicht fest.Das Gehäuse der Sony Alpha 9 ist sehr kompakt. Wer mehr Halt für den kleinen Finger der rechten Hand braucht, schraubt einfach den Griff GP-X1EM drunter.Wenig Neues für FilmerDer Schwerpunkt der Sony Alpha 9 liegt klar beim Fotografieren mit extremen Tempo. Beim Filmen bietet die neue Profi-Kamera kaum Neuerungen: Die Alpha 9 filmt in 4K-Auflösung (3840x2160 Pixel) mit maximal 30 Bildern pro Sekunde, in Full HD (1920x1080 Pixel) schafft sie bis zu 120 Bilder pro Sekunde. Das können auch die kleineren ModelleSony Alpha 7R IIundSony Alpha 7S II.Alle getesteten Systemkameras im Detail48 KamerasZu den Top-Modellen

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