Der Sony W75C sieht wohltuend schlicht aus, das Android-Betriebssystem erlaubt die Installation zahlreicher Apps, hauptsächlich Spiele.Android ist als Betriebssystem für Smartphones allgegenwärtig. Es gibt dafür reichlich Anwendungs-Programme von Navigation über Kalender bis zu Spielen. Diese Vielzahl an verfügbaren Apps ist einer der Gründe, warum Sony nun auch seine Smart-TVs mit Android ausstattet. Bisherige Smart-TVs von Sony konnten sich ebenfalls mit dem Internet verbinden und zum Beispiel YouTube-Videos abspielen und Filme von Streaming-Diensten wie Maxdome oder Netflix abrufen, die Auswahl solcher Internet-Anwendungen war im Vergleich zur Konkurrenz aber relativ klein. Zudem machten die teils wirren Menüs keinen Spaß. Jetzt wagt Sony den Neustart und lässt einen großen Teil seiner Smart-TVs mit dem Android-Betriebssystem laufen. Die Modellreihe W75C mit dem getesteten KDL-43W755C ist der günstige Einstieg in die Android-Welt bei Sony-Fernsehern.Android für FernseherIm Home-Menü findet man installierte Apps und den Google Play Store.Installiert ist eineTV-Version des aktuellen Android 5.02aka Android Lollipop. TV-Version deshalb, weil das Betriebssystem auf die Steuerung per Fernbedienung angepasst ist. Ruft man außerdem mit dem Sony-TV den Google Play Store auf, findet man nur Apps, die für Fernseher sinnvoll sind. Also keine Navi-Programme oder Messenger, dafür Mediatheken und Abspielprogramme für Multimedia-Dateien. Und vor allem jede Menge Spiele. Die sind sortiert nach einfachen Spielen, die sich per Fernbedienung steuern lassen, und aufwändigeren für Game-Controller. Außerdem sind die wichtigstenStreaming-Videothekenverfügbar, darunter Amazon Prime Instant Video,Maxdome, Goole Play Movies und Musik, Watchever undNetflix. Für letzteren Dienst gibt es sogar eine eigene Taste auf der Fernbedienung. Das verkürzt den Weg zu dem Streaming-Dienst um einige Klicks und beschert der ohnehin etwas überfrachteten Fernbedienung eine zusätzliche Taste. Die müsste Sony genauso entrümpeln wie das Hauptmenü: Wer braucht zum Beispiel heute noch eine Taste zur Umschaltung zwischen Analog- und Digital-TV? Auch die unterschiedlichen Funktionen der Menü-Tasten muss man lernen: „Action Menu“ öffnet ein Kontext-Menü am oberen Bildschirmrand, etwa mit Bild- und Ton-Einstellungen. „Home“ führt ins Hauptmenü. Die Taste „Discover“ auf der gegenüberliegenden Seite der OK-Taste ruft Empfehlungen für YouTube-Videos und TV-Sendungen auf sowie eigene geladene Apps. Die „Home“-Taste zeigt alle installierten Apps und den Play Store, empfohlene Apps von Sony sowie alle externen Eingänge des Fernsehers. Außer über das Home-Menü lassen sich die Anschlüsse auch über eine entsprechende Taste auf der Fernbedienung umschalten. Und das zeigt das Dilemma des Sony: Zu viele Tasten, zu viele überflüssige Menü-Punkte.Doch nicht so smartDie Fernbedienung liegt gut in der Hand, hat aber zu viele überflüssige Tasten.Gekrönt wird das vom prominent platzierten Suchfenster. Daneben prangt das von Android-Telefonen bekannte Mikrofon-Symbol zum Aktivieren der Sprachsuche. Klickt man darauf, passiert nichts – denn der Sony hat kein Mikrofon. Man kann aber weiter nach rechts klicken und dann per Bildschirmtastatur einen Suchbegriff eingeben. Aber auch dann ist das Ergebnis ernüchternd. Die Suche funktioniert zum Beispiel nicht bei Netflix & Co. und auch die Sprach-Bedienung nach dem Muster „schalte auf RTL“ funktioniert mehr schlecht als recht. Und klar: Wie bei anderen Smart-TVs muss man bei der Erst-Einrichtung etliche Bildschirmseiten mit Datenschutzrichtlinien und AGB durchlesen und zustimmen. Immerhin erfasst der Fernseher nicht ungefragt Daten zum TV-Konsum. Ohne dieses Tracking funktionieren allerdings keine Empfehlungs-Funktionen. Für wenig Begeisterung sorgten auch die installierten Mediaplayer für Fotos und Filme. Beide sind sehr unübersichtlich und lahm.Android TV 8 Oreo: Das kann Googles Smart-TV-Portal25 BilderZu den FunktionenGutes Bild, aber kein 3DAbsolut sehenswert sind die eigentlichen Fernseher-Qualtäten des Sony. An seinen natürlichen Farben gibt es nicht das geringste auszusetzen, der Kontrast ist hoch, Bewegungen laufen sauber ab. Im Gegensatz zum kaum teureren Schwestermodell W80C gibt der W75C allerdings keine Filme in 3D wieder. Im Bildmodus „Cinema Pro“ sind die Einstellungen schon ab Werk sehr gut, nur sollte man die „Erweiterte Kontrastverstärkung“ genauso wie die „Farbbrillanz“ ausschalten und die Farbtemperatur auf warm. Und ganz wichtig: Im Untermenü „Bildschirm einstellen“ muss man den Anzeigebereich auf „Vollpixel“ umstellen, sonst ist das Bild etwas unscharf. Der Klang wirkt zunächst etwas langweilig, ist aber ausgewogen und nervt auch bei höherer Lautstärke nicht.Testfazit Sony W75CDas schlichte Design mit schmalem Rahmen, flachem Gehäuse und dezentem Fuß gefällt. Außerdem gibt die gute Bildqualität mit sehr natürlich abgestimmten Farben und hohem Kontrast kaum Anlass zur Kritik. Wer vom Android-System eine Revolution bei Smart-TVs erwartet hat, wird enttäuscht sein. Die wichtigsten Funktionen wie Filmabruf aus dem Internet klappen problemlos, Tempo und Komfort sind aber nicht besser als bei der Konkurrenz. Außer dem getestetenKDL-43W755Cmit 109 Zentimeter großem Bildschirm gibt es die W75C-Serie auch mit 127 Zentimetern alsKDL-50W755Cund mit 140 Zentimetern alsKDL-55W755C.

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