Sieht aus wie eine DSLR ist aber eine Systemkamera mit Profi-Anspruch: Die Samsung NX1 will im Revier von Canon und Nikon wildern.TestfazitTestnote2,0gutDie Samsung NX1 ist für eine Systemkamera vergleichsweise groß geraten. Kein Nachteil, dadurch liegt sie gut in der Hand und bietet viel Platz für Bedienelemente. Das Tempo der NX1 ist sehr hoch, die Bildqualität richtig gut. Vor allem die Videos in 4K sind extrem detailreich. Nervig ist nur, dass der Akku in der Kamera geladen wird.ProHohe BildqualitätSehr hohes SerienbildtempoSchneller AutofokusVideoaufnahme in 4KRobustes GehäuseKontraAkku wird in der Kamera geladenAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonDie NX1 ist das neue Kamera-Flaggschiff von Samsung – das zeigt sich schon beim Auspacken: Das Gehäuse ist für eine Systemkamera recht groß und schwer geraten. Zusammen mit dem lichtstarken Zoom-Objektiv (16 bis 50 mm ED, Anfangsblende 2 bis 2,8) bringt die NX1 rund eineinviertel Kilogramm auf die Waage. Dafür bietet die NX aber auch eine Vielzahl von Einstellrädern und -tasten. Das erleichtert die Bedienung: Viele Einstellungen lassen so viel schneller als über ein Menü ändern. Alternativ gibt es die Kamera auch im 1700 Euro günstigen Kit mit dem Kürzel PZ im Namen. Dann ist ein deutlich weniger lichtstarkes Objektiv (Anfangsblende 3,5 bis 5,6) dabei, in dieser Klasse keine gute Wahl.28 Megapixel, aber kein VollformatDer Sensor der NX1 bleibt dem APS-C-Format (Sensorgröße 15,7 x 23,5 Millimeter) treu. Damit erspart sich der Hersteller die Entwicklung einer neuen Objektivpalette. Bei der Auflösung setzt der Sensor mit stolzen 28Megapixeleine neue Rekordmarke. Die maximale Bildgröße liegt bei 6.480x4.320Pixel. Im Test punktete die Kombi aus teurem Profi-Zoom und hochauflösendem Sensor mit sehr detailreichen Aufnahmen. Besonders detailreich und scharf wurden die Aufnahmen mit niedriger ISO-Einstellung (ISO 100) und leicht abgeblendet (Blende 5,6). Bei höheren ISO-Werten lässt die Bildqualität etwas nach. Bis ISO 1600 sehen die Bilder richtig gut aus, ab ISO 3200 macht sich dann langsam Rauschen und ein leichter Schärfeverlust bemerkbar. In der Gesamtansicht stört das nicht, erst beim Hereinzoomen wird das sichtbar (siehe Bildergalerie).Beispielbilder der Samsung NX113 BilderTestaufnahmen der Samsung NX1Schneller Autofokus mit vielen MessfeldernSamsung deckt bei der NX1 90 Prozent der Bildfläche mit Autofokus-Messfeldern ab. Samsung setzt auf dem Sensor 205 Messfelder zur schnellen Phasenerkennung ein (davon 153 als Kreuzsensoren), außerdem 209 zur präziseren Kontrasterkennung. Die Kombination der beiden Verfahren ist auch als Hybrid-Autofokus bekannt. Die Steuerung des Messfelds im Einzelfeldmodus ist etwas umständlich. Erst nachdem man die OK-Taste gedrückt hat, lässt sich das Feld per Kreuzwippe verschieben. Zudem hat man nur die Wahl zwischen Einzelfeld-Autofokus und automatischer Messfeldwahl. Da ist die NX1 nicht ganz so vielseitig wie die DSLR-Konkurrenz: DieNikon D750und dieCanon EOS 7D Mark IIbieten deutlich mehr Autofokus-Einstellmöglichkeiten.Großer Sucher, klappbares DisplayDer OLED-Sucher verfügt über 2,36 Millionen Pixel. Dabei zählt der Hersteller wie üblich die Subpixel (Rot, Grün, Blau) für jeden Bildpunkt – der Sucher zeigt wie bei vielen aktuellen Systemkameras 1024 x 768 Pixel. Das Sucherbild ist schön groß: Es gibt nur wenige Kameras mit APS-C-Sensor, die ein ähnlich großes Bild zeigen, etwa die Canon EOS 7D Mark II. Ein größeres Sucherbild zeigen nur Vollformatkameras wie dieNikon D810. Top: Der elektronische Sucher zeigt das Bild praktisch verzögerungsfrei. Selbst im Schummerlicht gibt es keine nervigen Bildruckler. Praktisch: Das 7,6 Zentimeter große Display auf der Kamera-Rückseite ist klappbar. Zudem lassen sich die Kamerafunktionen auch per Touch steuern und der Autofokus per Fingertipp scharf stellen.Videos in 4K-AuflösungDie Videoaufnahmen der NX1 sind gestochen scharf und sehr detailreich, vor allem wenn man in 4K filmt. Dabei schafft die Kamera maximal 4096 x 2160 Pixel, 4K-typisch mit verringerter Bildrate. Mit der hohen Auflösung schafft die NX1 nur 24 Bilder pro Sekunde. Allerdings spart Samsung ein wenig bei der Datenrate: Wo andere Kameras wie diePanasonic Lumix GH4Videos mit bis zu 200 Megabit pro Sekunde (Mbps) und entsprechend hoher Bildqualität aufzeichnen, ist bei der NX schon früher Schluss. Statt auf eine hohe Datenrate setzt Samsung auf einen neuen Codec, der besonders platzsparend aufzeichnet: HEVC, auch H.265 genannt. In der Praxis klappt das Ganze sehr gut, solange sich nicht zu viel im Bild bewegt oder die Kamera schnell geschwenkt wird. Dann gibt’s auch mal glattgezeichnete Flächen in den ansonsten superdetailreichen Videos zu sehen. Ein echter Nachteil der neuen Technik: Noch können nur wenige Videoschnittprogramme die 4K-Videos der NX1 verarbeiten.Ein paar Regentropfen können der Samsung NX1 nichts anhaben. Das passt zum Profi-Anspruch, anders als die ziemlich verschachtelte Menüstruktur.Wetterfest und üppig ausgestattetSamsung hat der NX1 ein robustes Gehäuse aus einer Magnesiumlegierung spendiert. Eine Vielzahl von Dichtungen sperren Staub und Wasser aus – einen kleinen Regenschauer steckt die NX1 klaglos weg, solange man ein passendes, ebenfalls wetterfestes Objektiv wie das Samsung NX 50-150mm 1:2.8 S ED OIS dran hat (siehe Bild). Als Funktechniken hat die NX1 NFC und WLAN an Bord. Letzteres sogar mit der aktuellen und schnellen ac-Technik.Manchmal zu schnell für den AutofokusDer Autofokus der NX reagiert blitzschnell. Nach gerade mal 0,15 Sekunden waren im Test die Bilder im Kasten. Gut: Auch bei wenig Licht arbeitete der Autofokus flott. Hier brauchte die NX1 0,18 Sekunden für eine scharfe Aufnahme. Im Serienbildmodus schafft die NX1 bis zu 15 Bilder pro Sekunde. Allerdings erreichte die NX1 das Tempo im Test nicht immer: Bei eingeschaltetetem Autofokus waren es immerhin 12 Bilder pro Sekunde – ein extremer Wert und noch eine Ecke schneller als die Profi-DSLR-ModelleNikon D4Sund Canon EOS 7D Mark II. Die haben der NX1 aber eine bessere Schärfenachführung voraus: Während die Profi-DSLRs auch bei längeren Serien mit extrem hohem Tempo die Schärfe sehr genau nachführen, wenn sich das Motiv bewegt, waren bei der NX1 immer mal wieder unscharfe Aufnahmen in den Serien.Alle getesteten Kompaktkameras im Detail36 KamerasKompaktkameras ansehenAusdauernd, aber umständlich zu ladenDer Akku der NX 1 ist ziemlich groß und sorgt für eine hohe Ausdauer. Im Test schaffte die NX1 fast 1500 Fotos, bevor der Akku restlos leer war. Nicht zu einer Profikamera passt aber, dass Samsung nur ein USB-Netzteil mitliefert. Damit muss der Akku in der Kamera aufgeladen werden, so dass man nicht mit einem Zweit-Akku weiter fotografieren kann. Zudem dauert das Laden mit fast drei Stunden recht lange. Wer den optionalen Handgriff mit Zweitakku verwendet, muss die Kamera sogar knapp sechs Stunden angekabelt lassen, bis beide Akkus wieder voll sind.Testfazit Samsung NX1Die Samsung NX1 ist für eine Systemkamera vergleichsweise groß geraten. Kein Nachteil, dadurch liegt sie gut in der Hand und bietet viel Platz für Bedienelemente. Das Tempo der NX1 ist sehr hoch, die Bildqualität richtig gut. Auch die Video in 4K sind extrem detailreich. Nervig ist nur, dass der Akku in der Kamera geladen wird.AlternativenWer eine robuste Kamera mit hohem Serienbildtempo sucht, kann auch dieCanon EOS 7D Mark IInehmen. Die schafft zwar „nur“ 10 Bilder pro Sekunde, führt aber die Schärfe bei Serien besser nach und schießt auch mal 200 Bilder am Stück. Für Videofilmer mit 4K-Ambitionen ist diePanasonic Lumix GH4eine Alternative.

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