Die Nikon D5600 ist eine sehr kleine und leichte Spiegelreflex. Im Test überzeugte sie mit einfacher Bedienung und hoher Bildqualität.TestfazitTestnote2,3gutDie Nikon D5600 bleibt dem Konzept ihrer Vorgänger treu: Sie ist eine kleine, leichte und einfach zu bedienende Spiegelreflex mit hoher Bildqualität. Die wichtigsten Verbesserungen bei der D5600: Ein etwas schnellerer Autofokus sowie die bequeme automatische Bildübertragung aufs Smartphone. Schade nur, dass die D5600 auf 4K Video verzichtet.Produkt-Bewertungen bei Amazon lesenProHohe BildqualitätEinfache BedienungKleines und leichtes GehäuseAutomatische Fotoübertragung per BluetoothKontraKein 4K VideoAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonZum Angebot bei IdealoSpiegelreflexmodelle aus der Mittelklasse gehören zu den meistverkauften Kameras. Hier streiten sich die beiden großen Hersteller Canon und Nikon um die Gunst der Fotografen. Jetzt ist wieder einmal Nikon am Zug: Die Nikon D5600 ist das neuste Modell des Traditionsherstellers mit einer bekannten Mischung aus klein, handlich und gut ausgestattet zu vertretbaren Preisen. Was die D5600 kann, verrät der Test von COMPUTER BILD.Vertrauter LookAuf den ersten Blick sieht den D5600 den VorgängermodellenNikon D5500undNikon D5300zum Verwechseln ähnlich. Nikons neue ist aber noch ein bisschen schlanker und leichter: Zusammen mit dem kleinsten Zoom, dem Nikon AF-P DX 18-55mm 1:3,5-5,6G ED VR, wiegt sie nur 645 Gramm. Der deutlich ausgeprägte Griff sorgt für einen guten Halt. Da kann man auch mal einhändig fotografieren – sonst nicht gerade eine Stärke von Spiegelreflexkameras.Beispielbilder der Nikon D560014 BilderTestaufnahmen ansehenHohe BildqualitätDer Sensor der D5600 bleibt der Auflösung der Vorgänger treu: 24 Megapixel (6000x4000 Pixel). Die Bildqualität ist bei Tageslicht top, die Bilder der D5600 sind knackig scharf und sehr detailreich. Auch bei wenig Licht sind die Bilder sehr ansehnlich. Hässliches Bildrauschen gibt es nur selten zu sehen. Erst mit der Maximaleinstellung ISO 25.600 stört es deutlich. Allerdings verlieren die Fotos bei zunehmender ISO-Einstellung an Schärfe. Das macht sich ab ISO 1.600 langsam bemerkbar, wenn man sich die Bilder in der 100-Prozent-Ansicht am Bildschirm anschaut. Nur wer sehr häufig in dunkler Umgebung mit extremen ISO-Werten ab ISO 3.200 fotografiert, greift besser zu einer Kamera mit Vollformatsensor (Sensorgröße 24x36 Millimeter) wie derCanon EOS 5D Mark IVoder derSony Alpha 7R II. Oder man fotografiert im RAW-Format und plant dann mehr Zeit für die Bildbearbeitung ein.Reagiert schnellTypisch Nikon: Die Kamera ist über einen Drehschalter am Auslöser einzuschalten und ist dann sehr schnell einsatzbereit. Gut für Schnappschüsse, nur sollte man vorher nicht vergessen, das Zoom-Objektiv auszufahren. Das geht sehr einfach über den Zoom-Ring, und genauso einfach lässt es sich auch wieder einfahren – da braucht es nur eine sehr kleine Tasche für die D5600. Ebenfalls schnappschusstauglich ist der Autofokus: Im Test brauchte die kleine Nikon bei Tageslicht 0,25 Sekunden zum Scharfstellen und Auslösen, bei wenig Licht 0,30 Sekunden. Keine Rekordwerte, aber in der Praxis meist völlig ausreichend. Bei sich schnell bewegenden Motiven merkt man aber, dass die D5600 nicht so fix ist wie die Topmodelle unter den Spiegelreflex- und Systemkameras, etwa dieNikon D500oder dieSony Alpha 6300– die sind allerdings auch deutlich teurer.Praktisch: Durch den Sucher gucken und per Touchscreen den Autofokus-Messpunkt verschieben. Die entsprechende Einstellung versteckt sich im MenüIndividualfunktionenunterBedienelemente.Kein Video 4KBeim Filmen bleibt die D5600 bei Full HD (1920x1080 Pixel) mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde. Die Videos sehen richtig gut aus, sind allerdings nicht so extrem detailreich wie bei Kameras mit 4K-Videoaufnahme, etwa derNikon D500, derSony Alpha 6300oder derPanasonic Lumix G81. Spiegelreflextypisch arbeitet der Autofokus beim Filmen langsamer, da die Kamera per Kontrastmessung über den Sensor scharfstellen muss. Die D5600 arbeitet dabei zwar schneller als ältere Spiegelreflexmodelle, erreicht aber nicht das Tempo aktueller Systemkameras.Mit WLAN und BluetoothDie spartanische App-Fernsteuerung: Festlegen und Auslösen per Fingertipp – mehr gibt es nicht.WLAN gehört bei der 5000er Serie schon lange zur Serienausstattung, die D5600 ist die erste, die zusätzlich noch Bluetooth hat. Einmal eingerichtet, überträgt die Kamera alle Bilder automatisch aufs Smartphone mit reduzierter Auflösung (1620x1080 Pixel). Schön bequem und auch schnell genug, wenn man nicht gerade hunderte Bilder am Stück schießt. Die dafür nötige App Snapbridge gibt es füriOSundAndroid. Wer auf WLAN umschaltet, kann die Bilder auch in voller Auflösung überspielen und die Kamera fernauslösen. Alle Einstellungen müssen Sie aber vorher an der Kamera setzen, per App geht das nicht. Zudem ist Geduld gefragt: Das Umschalten von Bluetooth auf WLAN dauert ziemlich lange.Alle getesteten Spiegelreflexkameras im Detail42 KamerasZu den Top-ModellenHält fast ewig beim FotografierenWer nur durch den Sucher fotografiert und WLAN und Bluetooth ausgeschaltet lässt, kann bis zu 3.000 Fotos mit einer Akku-Ladung schießen. Da kann man sich den Zweitakku sparen. Aber selbst wenn man den Liveview gelegentlich nutzt, nebenbei noch etwas filmt und die Fotos per Snapbridge aufs Smartphone überträgt, kommt man meistens mit einer Akku-Ladung über den Tag. Ein Zweitakku ist aber dennoch eine gute Rückversicherung, denn wie bei vielen günstigeren Kameras ist die Akku-Anzeige ziemlich grob und warnt recht spät, bevor die Kamera mit leerem Akku den Betrieb einstellt.Foto-Fachwörter einfach erklärtAuflösungDie Auflösung geben die Kamerahersteller meist in Millionen Bildpunkten (Megapixel) an. Je höher sie ist, desto mehr Bildinformationen erfasst der Bildsensor. Neben der Megapixel-Anzahl spielen für die Bildqualität aber auch die Kameraeinstellungen und das verwendete Objektiv eine Rolle. Daher misst COMPUTER BILD bei Tests die Detailgenauigkeit und den Schärfeeindruck in Linienpaaren pro Bildhöhe (LP/BH). Dieser Wert lässt einen genaueren Rückschluss zu, als die reine Megapixel-Angabe.BelichtungszeitDie Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der Licht für die Aufnahme auf den Bildsensor fällt. Sie ist meist mechanisch über einen Verschluss steuerbar, lässt sich aber auch elektronisch einstellen. Dadurch arbeitet die Kamera leiser, der Fotograf ist jedoch oft bei der Wahl der Belichtungszeit eingeschränkt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor – und Bewegungen des Motivs frieren möglicherweise ein.BlendeDie meisten Objektive haben eine Blende eingebaut. Wenn sie schließt, fällt weniger Licht durchs Objektiv. Gleichzeitig erhöht sich die Schärfentiefe – das ist der Bereich des Bilds, der scharf abgebildet ist. Sehr starkes Abblenden führt bei Digitalkameras oft zur sogenannten Beugungsunschärfe. Dabei wird das Licht am Rand der Blendenöffnung gebeugt und die Bildschärfe verringert sich im gesamten Bild.BrennweiteDie Brennweite gibt den Abstand zwischen dem Brennpunkt, in dem sich die Lichtstrahlen vereinen, und dem Bildsensor an. Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Blickwinkel des Objektivs – und desto mehr kommt auf die Aufnahme. Je länger die Brennweite, desto stärker verengt sich der Blickwinkel. Brennweiten lassen sich nur bei gleicher Sensorgröße direkt vergleichen, daher rechnet man sie meist ins Kleinbild-Format um.LichtstärkeDie Lichtstärke eines Objektivs beschreibt das Verhältnis zwischen der maximalen Blendenöffnung und der Brennweite. Man gibt sie als Kehrwert an (beispielsweise 1/2,8 oder auch F2,8). Je niedriger der Wert, desto größer ist die Öffnung – und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Lichtstarke Objektive sind bei wenig Umgebungslicht ein Vorteil und sorgen durch eine niedrigere ISO-Einstellung oder kürzere Verschlusszeit für bessere Aufnahmen.BildstabilisatorDer Bildstabilisator gleicht die Bewegungen des Fotografen aus und verhindert so, dass leichte Verwackler zu unscharfen Aufnahmen führen. Es gibt drei Arten von Bildstabilisatoren: Am besten funktionieren meist bewegliche Linsen im Objektiv. Nicht ganz so effektiv – dafür unabhängig vom Objektiv – sind Bildstabilisatoren, die den Bildsensor bewegen. Hauptsächlich bei Videoaufnahmen kommen digitale Bildstabilisatoren zum Einsatz, die die Bildpunkte auf dem Sensor verschieben.ZoomBei einem Zoom-Objektiv lässt sich die Brennweite verändern. So passt der Fotograf den Bildausschnitt an, ohne seinen Standort zu verlassen – beispielsweise, um ein weiter entferntes Motiv heranzuholen. So ersetzt ein Zoom mehrere Objektive mit fester Brennweite. Nachteil eines Zoom-Objektivs: Sie sind meist größer und schwerer als ein Objektiv mit fester Brennweite und haben oft eine geringer Lichtstärke.SensorgrößeDie Sensorgröße hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bauweise der Kamera. Mit kleineren Sensoren lassen sich besonders kompakte Kameras bauen. Größere Sensoren sammeln aber mehr Licht ein und sind dadurch lichtempfindlicher. Das führt meist zu einer höheren Bildqualität. Gängige Sensorgrößen sind 1/2,3 Zoll (circa 4,6x6,2 Millimeter), 1 Zoll (8,8x13,2 Millimeter), APS-C (circa 15x22,5 Millimeter) und Kleinbild (circa 24x36 Millimeter), auch Vollformat genannt.ISODie ISO-Zahl gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist dessen Einstellung. Die meisten Sensoren haben als Standardwert ISO 100. Bei höheren Werten verstärkt sich das Signal des Sensors. Dadurch ist das Bild heller. Allerdings führt die Signalverstärkung bei sehr hoher ISO-Einstellung auch zu mehr Bildfehlern wie Rauschen, Farbverfälschungen und Unschärfe.WeißabgleichDie meisten Digitalkameras passen die Farbwiedergabe automatisch an die Beleuchtungssituation an. Über diesen Weißabgleich sollen die Farben ohne Farbverfälschungen wiedergegeben werden. Das kommt der Wahrnehmung des Auges am nächsten. Ohne Weißabgleich würden beispielsweise Bilder am Strand schnell zu blau, Aufnahmen in Innenräumen je nach Art der Lampen zu rot oder zu grün dargestellt. Bei teureren Kameras lässt sich der Weißabgleich auch von Hand einstellen, falls die Automatik nicht zum gewünschten Ergebnis führt.Optischer SucherSucherkameras und Spiegelreflexkameras (DSLR) haben einen optischen Sucher. Bei einer DSLR guckt der Fotograf direkt durchs Objektiv, bei einer Sucherkamera durch eine separate Optik. Vorteil eines optischen Suchers: Das Bild ist besonders detailreich und wird in vollem Kontrastumfang dargestellt. Zudem gibt es keine Verzögerung bei der Darstellung. Nachteil: Die Auswirkungen von Kamera-Einstellungen wie Belichtung oder Weißabgleich kann er – anders als ein elektronischer Sucher – nicht darstellen.Elektronischer SucherBei teureren Kompaktkameras und Systemkameras ist oft zusätzlich zum Bildschirm ein elektronischer Sucher verbaut oder als Zubehör erhältlich. Dieser arbeitet ähnlich wie der Bildschirm, hat aber häufig eine höhere Auflösung und zeigt daher ein detailreicheres Bild. Für die Darstellung wird der Bildsensor ausgelesen. Das verzögert die Darstellung im Vergleich mit einem optischen Sucher. Bei neueren Modellen ist der Unterschied nur noch selten wahrzunehmen, etwa beim Einschalten der Kamera.WLAN/NFCViele neue Digitalkameras sind mit WLAN ausgerüstet. Die Kamerahersteller bieten dafür Apps fürs Smartphone oder Tablet an, mit denen sich die Kameras fernsteuern und Bilder übertragen lassen. Bei einigen Herstellern ist auch eine Fernsteuerung über PC oder Notebook möglich. Ein NFC-Chip in der Kamera erleichtert die Verbindungsaufnahme zwischen Kamera und Smartphone – oft reicht ein einfaches Aneinanderhalten der Geräte.GPS/GlonassViele Digitalkameras haben einen eingebauten GPS-Satellitenempfänger. Über die GPS-Signale bestimmt die Kamera den Aufnahmeort und speichert ihn in den Bilddateien. Einige Kameramodelle empfangen neben GPS auch Signale der russischen Glonass-Satelliten. Durch den doppelten Empfang ist eine etwas genauere Standortbestimmung möglich.

Previous article Nikon D3000 im Test
Next article Nikon Z9: Neue Vollformatkamera...

LEAVE A REPLY

Please enter your comment!
Please enter your name here