Die Canon EOS 80D kommt mit schnellerem Autofokus und einem etwas größeren Sucher. Was sie sonst noch kann, sagt der Test von COMPUTER BILD.TestfazitTestnote2,2gutDie Canon EOS 80D bringt alles mit, was anspruchsvolle Fotografen brauchen: Der Autofokus arbeitet bei Fotos und Videos fix und führt die Schärfe bei Serienbildern genau nach. Die Aufnahmen sind sehr detailreich und der große Sucher sorgt für einen genauen Blick aufs Motiv. Dazu kommen eine großzügige Ausstattung und ein richtig gutes Display. Schade nur, dass die EOS 80D auf eine Videoaufnahme in 4K verzichtet.Produkt-Bewertungen bei Amazon lesenProSchneller und genauer AutofokusGroßer, heller SucherUmfangreiche AusstattungDetailreicher Klapp-Touch-BildschirmKontraKeine Videoaufnahme in 4KAlle technische Daten und VariantenZum AngebotZum Angebot bei AmazonZum Angebot bei IdealoNeben den Profi-Modellen der 1er-Serie wie derCanon EOS-1D X Mark IIist die 10er-Serie die Kamerareihe mit der längsten Historie bei Canon. Mit der EOS D30 ging’s im Jahr 2000 los, danach gab es alle anderthalb bis zwei Jahre ein neues Modell. Die Canon EOS 80D ist dabei der Nachfolger derCanon EOS 70D. Was macht sie besser als der Vorgänger? Das sagt der Test von COMPUTER BILD.Neuer Sensor, bessere BilderDie Auflösung des Bildsensors steigt nur leicht von 20 auf 24 Megapixel. Da folgt Canon dem allgemeinen Branchentrend: Große Megapixelsprünge gibt es nicht, stattdessen konzentrieren sich die Hersteller darauf, die Bildqualität zu verbessern – vor allem bei hohen ISO-Einstellungen. Und so reicht die ISO-Skala bei der EOS 80D noch etwas weiter: Bis zu ISO 16.000 lässt sich einstellen, im Hi-Modus sogar ISO 51.200. Wie bei den meisten Kameras sollte man bei der EOS 80D den ISO-Bereich nur im Notfall voll ausreizen, denn auch die Canon liefert bei niedriger ISO-Einstellung die beste Bildqualität. Mit ISO 100 fallen die Aufnahmen deutlich schärfer aus als beim VorgängerCanon EOS 70D(siehe Bildergalerie). Bei schlechtem Licht und dementsprechend hoher ISO-Einstellung sind die Aufnahmen ebenfalls besser. Hier leidet vor allem die Bildschärfe, Rauschen gibt es dagegen kaum noch zu sehen. Bis ISO 1600 sehen die Bilder richtig gut aus. Erst danach werden JPEG-Bilder direkt aus der Kamera langsam etwas matschig. Da lohnt es sich, zum RAW-Format zu wechseln. Das bietet mehr Möglichkeiten zur Nachbearbeitung, etwa mit der beigelegten SoftwareDigital Photo Professionaloder mit Bildbearbeitungsprogrammen wiePhotoshop CC.Der neue Autofokus hat jetzt deutlich mehr Messfelder: Insgesamt 45 stehen zur Verfügung. Damit kann der Fotograf deutlich genauer festlegen, wo die Schärfe liegen soll.Schnell und genau scharfDer Autofokus war eine Schwäche des VorgängersCanon EOS 70D. Er arbeitete zwar sehr schnell, hatte aber nur 19 Messfelder, die sich rautenförmig in der Bildmitte drängten. Das konnte die Konkurrenz bislang besser: DiePentax K-3hat beispielsweise 27 AF-Messfelder, dieNikon D7200sogar 51. Jetzt kontert Canon: Die EOS 80D bietet 45 Messfelder und eine deutlich größere Bildabdeckung. Dadurch kann der Autofokus Motive, die sich durchs Bild bewegen, besser verfolgen. Und das klappt in der Praxis richtig gut, egal ob startendes Flugzeug oder Harley-Konvoy in der Innenstadt (siehe Bildergalerie). Einmal fokussiert, bleibt die EOS 80D mit der Schärfe immer auf dem Motiv. Unscharfe Aufnahmen bei Serienbildern gab es nur sehr selten. Beim ersten Scharfstellen auf das Motiv ist die EOS 80D schnell: Im Test brauchte sie bei Tageslicht nur 0,20 Sekunden, um zu fokussieren und auszulösen. Bei Schummerlicht dauerte es etwas länger (0,25 Sekunden). Gute Werte, aber nicht ganz so fix wie die schnellsten DSLRs, etwa die deutlich teurereNikon D500.Jetzt persönliche Fotogeschenke sichern!Fotos, Poster, Leinwände, Geschenke druckt PixelNet.Großer Sucher, gutes DisplayEin großer Vorteil von teureren DSLRs ist der größere Sucher. Bei der Canon EOS 80D kommt jetzt ein 100-Prozent-Sucher zum Einsatz. Der zeigt genau das, was später auch auf dem Bild landet. Damit lässt sich der Ausschnitt schon bei der Aufnahme ganz genau festlegen. Der Sucher der EOS 80D ist aber nicht nur größer und präziser als bei den günstigeren Modellen, sondern auch noch einmal eine Ecke heller als beispielsweise bei derCanon EOS 750DoderCanon EOS 1300D. Wer gerne aufs Display statt in den Sucher guckt, wird bei der EOS 80D ebenfalls gut bedient. Der Touchscreen überzeugte im Test mit einer sehr detailreichen Darstellung und erleichtert das Filmen und Fotografieren über Kopf und in Bodennähe, wenn er ausgeklappt wird. Die Touch-Funktion ist doppelt nützlich: Änderungen im Kameramenü gehen damit etwas leichter und schneller von der Hand und im Live View lässt sich der Messpunkt des Autofokus’ per Fingertipp festlegen. Wie beim Vorgänger und bei den großen BrüdernCanon EOS 7D Mark IIundCanon EOS-1D X Mark IIsetzt die EOS 80D im Live View auf die Dual-Pixel-Technik zum Scharfstellen. Die arbeitet mit dem Phase-Change-Verfahren und ist so deutlich flotter als der sonst bei DSLRs im Live View übliche Kontrast-Autofokus. Top, wenn es beispielsweise darum geht, ein sich schnell bewegendes Motiv zu filmen.Neues Zubehör für Filmer: Mit dem Adapter PZ-E1 kann das neue Zoom-Objektiv motorisch zoomen. Das klappt über die Tasten am Adapter oder per WLAN-Fernbedienung über die Canon-App mit Smartphone oder Tablet.Neues Kit-ObjektivFür die Canon EOS 80D gibt es ein neues Kit-Objektiv: Das EF-S 18-135mm 1:3,5-5,6 IS USM ist das erste Canon-Objektiv mit Nano USM, einem neuen Autofokus-Antrieb. Dabei wird zum Scharfstellen eine Linsengruppe an einer Stange verschoben. Gegenüber der konventionellen Technik mit einer Fokussierschnecke sorgt die neue Technik für mehr Tempo: An der EOS 80D fokussierte das Zoom beim Fotografieren sehr schnell, deutlich flotter als der Vorgänger Canon EF-S 18-135mm 1:3,5-5,6 IS STM an derCanon EOS 70D. Zudem führte das neue Zoom die Schärfe auch bei Videos und im Live View sehr genau nach, ohne störendes Vor- und Zurückpumpen. Wer darauf verzichten kann, bekommt die EOS 80D auch mit dem alten Zoom, dann etwas günstiger.Fotowettbewerb: Das Goldene Foto 2018Jetzt die schönsten Bilder ansehen!Weich zoomenWer schon einmal während einer Videoaufnahme per Hand gezoomt hat, weiß, wie sehr die Aufnahmen dabei wackeln. Und zwar oft so stark, dass es keinen großen Spaß mehr macht, das Video später anzugucken. Für das neue Zoom gibt es dazu eine Alternative. Mit dem Adapter Canon PZ-E1 kann der Fotograf motorisch zoomen. Das Zubehör wird unter dem Objektiv angesetzt und lässt sich per Taste oder App steuern – praktisch für Selfies und Aufnahmen an schwer zugänglichen Plätzen.Beispielbilder der Canon EOS 80D16 BilderZur BildergalerieKein 4KSchade: Canon verzichtet bei der EOS 80D auf eine Videoaufnahme mit 4K. Im Full-HD-Modus (1920x1080 Pixel) ist bei 60 Bildern pro Sekunde Schluss. Dafür lassen sich die Videos nicht nur im Standard-MP4-Format aufzeichen, sondern auch mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde als MOV-Datei mit Einzelbildspeicherung (bei Canon All-I-Kompression genannt). Ideal für Filmer, die ihre Videos stärker bearbeiten wollen. Die Videos der EOS 80D konnten im Test überzeugen: scharf, geringes Bildrauschen und detailreich, kombiniert mit einer schnellen Anpassung der Schärfe durch den Autofokus. Mit dem Detailreichtum von 4K-Videos wie bei derSony Alpha 6300oder derNikon D500kann die EOS 80D aber nicht mithalten. Dieser Unterschied wird vor allem bei ruhigen Motiven sichtbar, etwa Landschaftsaufnahmen ohne große Kameraschwenks.Foto-Fachwörter einfach erklärtAuflösungDie Auflösung geben die Kamerahersteller meist in Millionen Bildpunkten (Megapixel) an. Je höher sie ist, desto mehr Bildinformationen erfasst der Bildsensor. Neben der Megapixel-Anzahl spielen für die Bildqualität aber auch die Kameraeinstellungen und das verwendete Objektiv eine Rolle. Daher misst COMPUTER BILD bei Tests die Detailgenauigkeit und den Schärfeeindruck in Linienpaaren pro Bildhöhe (LP/BH). Dieser Wert lässt einen genaueren Rückschluss zu, als die reine Megapixel-Angabe.BelichtungszeitDie Belichtungszeit ist die Zeitspanne, in der Licht für die Aufnahme auf den Bildsensor fällt. Sie ist meist mechanisch über einen Verschluss steuerbar, lässt sich aber auch elektronisch einstellen. Dadurch arbeitet die Kamera leiser, der Fotograf ist jedoch oft bei der Wahl der Belichtungszeit eingeschränkt. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Licht fällt auf den Bildsensor – und Bewegungen des Motivs frieren möglicherweise ein.BlendeDie meisten Objektive haben eine Blende eingebaut. Wenn sie schließt, fällt weniger Licht durchs Objektiv. Gleichzeitig erhöht sich die Schärfentiefe – das ist der Bereich des Bilds, der scharf abgebildet ist. Sehr starkes Abblenden führt bei Digitalkameras oft zur sogenannten Beugungsunschärfe. Dabei wird das Licht am Rand der Blendenöffnung gebeugt und die Bildschärfe verringert sich im gesamten Bild.BrennweiteDie Brennweite gibt den Abstand zwischen dem Brennpunkt, in dem sich die Lichtstrahlen vereinen, und dem Bildsensor an. Je kürzer die Brennweite, desto größer ist der Blickwinkel des Objektivs – und desto mehr kommt auf die Aufnahme. Je länger die Brennweite, desto stärker verengt sich der Blickwinkel. Brennweiten lassen sich nur bei gleicher Sensorgröße direkt vergleichen, daher rechnet man sie meist ins Kleinbild-Format um.LichtstärkeDie Lichtstärke eines Objektivs beschreibt das Verhältnis zwischen der maximalen Blendenöffnung und der Brennweite. Man gibt sie als Kehrwert an (beispielsweise 1/2,8 oder auch F2,8). Je niedriger der Wert, desto größer ist die Öffnung – und desto mehr Licht fällt auf den Sensor. Lichtstarke Objektive sind bei wenig Umgebungslicht ein Vorteil und sorgen durch eine niedrigere ISO-Einstellung oder kürzere Verschlusszeit für bessere Aufnahmen.BildstabilisatorDer Bildstabilisator gleicht die Bewegungen des Fotografen aus und verhindert so, dass leichte Verwackler zu unscharfen Aufnahmen führen. Es gibt drei Arten von Bildstabilisatoren: Am besten funktionieren meist bewegliche Linsen im Objektiv. Nicht ganz so effektiv – dafür unabhängig vom Objektiv – sind Bildstabilisatoren, die den Bildsensor bewegen. Hauptsächlich bei Videoaufnahmen kommen digitale Bildstabilisatoren zum Einsatz, die die Bildpunkte auf dem Sensor verschieben.ZoomBei einem Zoom-Objektiv lässt sich die Brennweite verändern. So passt der Fotograf den Bildausschnitt an, ohne seinen Standort zu verlassen – beispielsweise, um ein weiter entferntes Motiv heranzuholen. So ersetzt ein Zoom mehrere Objektive mit fester Brennweite. Nachteil eines Zoom-Objektivs: Sie sind meist größer und schwerer als ein Objektiv mit fester Brennweite und haben oft eine geringer Lichtstärke.SensorgrößeDie Sensorgröße hat einen entscheidenden Einfluss auf die Bauweise der Kamera. Mit kleineren Sensoren lassen sich besonders kompakte Kameras bauen. Größere Sensoren sammeln aber mehr Licht ein und sind dadurch lichtempfindlicher. Das führt meist zu einer höheren Bildqualität. Gängige Sensorgrößen sind 1/2,3 Zoll (circa 4,6x6,2 Millimeter), 1 Zoll (8,8x13,2 Millimeter), APS-C (circa 15x22,5 Millimeter) und Kleinbild (circa 24x36 Millimeter), auch Vollformat genannt.ISODie ISO-Zahl gibt die Lichtempfindlichkeit des Sensors an. Je höher die Zahl, desto lichtempfindlicher ist dessen Einstellung. Die meisten Sensoren haben als Standardwert ISO 100. Bei höheren Werten verstärkt sich das Signal des Sensors. Dadurch ist das Bild heller. Allerdings führt die Signalverstärkung bei sehr hoher ISO-Einstellung auch zu mehr Bildfehlern wie Rauschen, Farbverfälschungen und Unschärfe.WeißabgleichDie meisten Digitalkameras passen die Farbwiedergabe automatisch an die Beleuchtungssituation an. Über diesen Weißabgleich sollen die Farben ohne Farbverfälschungen wiedergegeben werden. Das kommt der Wahrnehmung des Auges am nächsten. Ohne Weißabgleich würden beispielsweise Bilder am Strand schnell zu blau, Aufnahmen in Innenräumen je nach Art der Lampen zu rot oder zu grün dargestellt. Bei teureren Kameras lässt sich der Weißabgleich auch von Hand einstellen, falls die Automatik nicht zum gewünschten Ergebnis führt.Optischer SucherSucherkameras und Spiegelreflexkameras (DSLR) haben einen optischen Sucher. Bei einer DSLR guckt der Fotograf direkt durchs Objektiv, bei einer Sucherkamera durch eine separate Optik. Vorteil eines optischen Suchers: Das Bild ist besonders detailreich und wird in vollem Kontrastumfang dargestellt. Zudem gibt es keine Verzögerung bei der Darstellung. Nachteil: Die Auswirkungen von Kamera-Einstellungen wie Belichtung oder Weißabgleich kann er – anders als ein elektronischer Sucher – nicht darstellen.Elektronischer SucherBei teureren Kompaktkameras und Systemkameras ist oft zusätzlich zum Bildschirm ein elektronischer Sucher verbaut oder als Zubehör erhältlich. Dieser arbeitet ähnlich wie der Bildschirm, hat aber häufig eine höhere Auflösung und zeigt daher ein detailreicheres Bild. Für die Darstellung wird der Bildsensor ausgelesen. Das verzögert die Darstellung im Vergleich mit einem optischen Sucher. Bei neueren Modellen ist der Unterschied nur noch selten wahrzunehmen, etwa beim Einschalten der Kamera.WLAN/NFCViele neue Digitalkameras sind mit WLAN ausgerüstet. Die Kamerahersteller bieten dafür Apps fürs Smartphone oder Tablet an, mit denen sich die Kameras fernsteuern und Bilder übertragen lassen. Bei einigen Herstellern ist auch eine Fernsteuerung über PC oder Notebook möglich. Ein NFC-Chip in der Kamera erleichtert die Verbindungsaufnahme zwischen Kamera und Smartphone – oft reicht ein einfaches Aneinanderhalten der Geräte.GPS/GlonassViele Digitalkameras haben einen eingebauten GPS-Satellitenempfänger. Über die GPS-Signale bestimmt die Kamera den Aufnahmeort und speichert ihn in den Bilddateien. Einige Kameramodelle empfangen neben GPS auch Signale der russischen Glonass-Satelliten. Durch den doppelten Empfang ist eine etwas genauere Standortbestimmung möglich.

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