Wenn plötzlich kein Kabelfernsehen mehr empfangbar ist, liegt das meistens an der sogenannten Analogabschaltung. Kabelnetzbetreiber schalten die analogen TV-Sender in ihren Netzen ab ab, der Fernsehempfang per Kabel klappt dann nur noch digital. Nur mit digitaler Ausstrahlung ist auch HDTV möglich. Der Verzicht auf die zusätzliche Analog-Verbreitung schafft Platz im Kabel für schnelles Internet. Mit den analogen TV-Sendern verschwinden oft auch die analogen Radio-Sender aus dem Kabel. Die gute Nachricht: Die Umstellung kostet den Fernsehzuschauer in vielen Fällen nichts. Die öffentlich-rechtlichen Programme und die großen Privatsender sind ohne Aufpreis auf die Rundfunkgebühr digital empfangbar, die Öffentlich-Rechtlichen sogar in HD. Die allermeisten Fernseher empfangen mit Bordmitteln digitales Kabel-TV (DVB-C). Aber es gibt auch Ausnahmen und viele Fallstricke, etwa weil auch Radioprogramme aus dem Kabel verschwinden. Infos zum aktuellen Stand der Abschalt-Pläne gibt es unterwww.digitaleskabel.de.» Jetzt buchen: Telekom Zuhause Entertain» Jetzt buchen: Unitymedia 2Play Jump» Jetzt buchen: Vodafone Internet & Telefon» Zum DSL-TarifvergleichVodafone (früher Kabel Deutschland) und Unitymedia versorgen das ganze Bundesgebiet mit Kabelanschlüssen, vereinzelt sind kleinere Anbieter wie PŸUR (früher Primacom und Telecolumbus) etwa in Berlin verfügbar.Analog-Abschaltung: Sind Sie betroffen?Vor allem Besitzer älterer Fernseher und Radiohörer sind von der Analog-Abschaltung betroffen. Flachbildfernseher sind seit gut fünf Jahren in der Regel serienmäßig mit der Technik für digitalen Kabel-Empfang (DVB-C) ausgestattet. Ob Sie handeln müssen, lässt sich leicht herausfinden. Rufen Sie bei Ihrem Fernseher die Senderliste auf oder zappen Sie durch die Programme. Tauchen dort die Spartenkanäle „One“ oder „ZDF neo“ auf? Die gibt es nur digital, dementsprechend sind Sie bereits auf DVB-C umgestiegen und müssen nicht handeln. Auch HD-Sender sind ein sicheres Indiz dafür, dass Sie Digital-TV beziehen, das Gleiche gilt für Abonnenten von Sky und von Bezahlkanälen des Kabelanbieters, angefangen von privaten HD-Programmen wie RTL HD und Pro7 HD hin zu Spielfilmkanälen wie TNT Film HD. Auch wer seine TV-Programme statt mit dem Fernseher über einen Receiver bezieht, ist am digitalen Kabelnetz angeschlossen und beim Fernsehen nicht von der Analogabschaltung betroffen.Alle getesteten Fernseher bis 1.000 Euro im Detail12 TV-GeräteFernseher für unter 1.000 Euro im DetailAbschaltung analoges Kabel-TV: Das ist jetzt zu tunTrifft keiner der genannten Fälle zu und beschränkt sich Ihre Senderauswahl auf nicht einmal 30 Programme, dann empfangen Sie noch analog. Was Sie dann tun müssen, hängt von Ihrem Fernseher ab und davon, welchen Komfort Sie beim Fernsehen erwarten. Bei Flachbildfernsehern genügt oft ein neuer Sendersuchlauf, um auf Digital-TV umzustellen. Die allermeisten Modelle sind technisch dafür gerüstet. Bei Samsung-Fernsehern zum Beispiel, die am TV-Kabel und nicht an einem Receiver angeschlossen sind, rufen Sie bei laufendem TV-Programm das Menü auf, dort den Unterpunkt „Senderempfang“. In der zweiten Zeile sollte „Kabel“ stehen. Wählen Sie den Menüpunkt darüber, um den Sendersuchlauf zu starten und bestätigen Sie das mit der Wahl von „Autom. Sendersuchlauf“. Nach der Wahl von „Start“ haben Sie die Wahl des Sendertyps. Wählen Sie dort „Digital“, anschließend starten Sie mit „Scan“ den Suchlauf. Bei anderen Fabrikaten ist die Vorgehensweise ähnlich, Sie müssen stets den Kabelempfang von analog auf digital oder DVB-C umstellen und dann einen neuen Suchlauf starten. Danach tauchen auch etliche HD-Programme in der Senderliste auf. Bei privaten HD-Sendern sowie Spartenkanälen wie „TNT Serie“ ist aber nur eine Meldung wie „Sender verschlüsselt“ zu sehen. Wer diese Programme anschauen möchte, braucht vom Kabelnetzbetreiber ein CI+ oder HD-Modul zum Einstecken in den CI+-Einschub auf der Fernseher-Rückseite. Auch der ist praktisch an jedem Gerät zu finden. Dazu gibt es eine sogenannte Smart-Card, auf der Ihr Kabelnetzbetreiber die gewünschten Kanäle freischaltet. Je nach gewünschten Programmen kostet das 3 bis 15 Euro Aufpreis pro Monat. Auch Sky-Programme lassen sich damit zu den üblichen Sky-Gebühren freischalten.Lösung Nummer 2: Receiver für alte FernseherHat Ihr Fernseher kein eingebautes Digital-Empfangsteil, lässt sich ein digitaler Kabel-Receiver (DVB-C-Receiver) anschließen. Unitymedia etwa bietet seinen Kunden ein einfaches Modell ohne weitere laufende Kosten an, nur eine einmalige Aktivierungsgebühr von 30 Euro ist fällig. Ähnliche Angebote haben die anderen Kabelnetzbetreiber – einfach rechtzeitig nachfragen. Geeignete DVB-C-Receiver sind auch im einschlägigen Handel zu Preisen ab etwa 50 Euro erhältlich. Bild- und Tonqualität unterscheiden sich bei den Receivern nicht nennenswert, wohl aber die Ausstattung. Wer etwa TV-Sendungen aufnehmen möchte, greift am besten zu einem Festplattenreceiver oder zu einem Receiver mit USB-Aufnahmefunktion.Unitymedia-Kunden bekommen auf Wunsch einen Digital-TV-Receiver zum Anschluss an ältere Fernseher für 30 Euro.Lösung Nummer 3: Recorder vom KabelanbieterDVB-Receiver mit Aufnahmefunktion gibt es ab etwa 70 Euro im Handel oder für um 10 Euro pro Monat beim Kabelnetzbetreiber. Damit klappen Aufnahmen komfortabler. Aber Vorsicht: Nur mit teureren Twin-Receivern gelangt parallel zum laufenden Programm eine andere Sendung auf die Festplatte. Frei im Handel verfügbare Festplattenrecorder, etwa von Humax, Technisat oder Panasonic, sind sehr komfortabel, derPanasonic DMR-UBC70etwa spielt sogar Blu-ray-Discs und UHD-Blu-rays ab. Diese Modelle scheitern aber an der Aufnahme verschlüsselter Programme, also von den privaten HD-Kanälen oder Programmen aus einem Bezahlpaket. Der Horizon genannte Festplattenrecorder von Unitymedia und die Vodafone Giga TV Box bieten mit TV-Streaming aufs Tablet und Mediatheken-Zugriff attraktive Zusatzfunktionen.Lösung Nummer 4: TV per AntenneDas lohnt sich möglicherweise für alle Zuschauer, die ihren Kabel-TV-Vertrag direkt mit den Kabelnetzbetreibern abgeschlossen haben und die Kabelgebühr nicht über die Miet-Nebenkosten bezahlen. Denn mitDVB-T2 HDist ab Frühjahr 2017 vielerorts HDTV auch per Antenne empfangbar, sodass man seinen Kabel-TV-Vertrag kündigen kann. Mit 40 Programmen ist die Auswahl per Antenne kleiner als per Kabel, die wichtigen Programme sind aber durchweg dabei.Diese Receiver können DVB-T218 GeräteZur BildergalerieLösung Nummer 5: Fernsehen per Internet-StreamFür Haushalte mit schnellem Internet-Anschluss kann Fernsehen per Internet eine Alternative sein. Die Telekom liefert mit demEntertain-Angebotalle gängigen TV-Sender als Internet-Stream, ein speziellerEntertain-Receiverbringt die Programme auf den angeschlossenen Fernseher. Der Spaß ist allerdings teuer und nur im Komplettpaket mit Telefon- und Internet-Anschluss beim rosa T zu haben. Zusammen werden mindestens 45 Euro pro Monat fällig. Alternativ bieten sich Magine, Waipu und Zatoo an. Die liefern die wichtigsten TV-Programme für rund 10 Euro pro Monat über das Internet. Aber auch da gibt es keineSky-Pakete. Magine und Zatoo sind vor allem für Tablets und Notebooks gedacht, beiWaipuist die Qualität auf großen Fernsehern am besten und zum Empfang genügenGoogle ChromecastoderAmazon Fire TV.Privatsender und Pay-TV: Das müssen Sie wissenWie lassen sich Privatsender digital empfangen?Egal, ober per Antenne, Satellit oder Kabelanschluss: Es gibt praktisch nur noch Digital-TV. Per Sat und Kabel sind die Privatsender ohne Extrakosten zumindest in SD-Qualität empfangbar. Für ältere und kleinere Fernseher bis 80 Zentimeter (32 Zoll) genügt das. Per Antenne sind die Privatsender nicht frei empfangbar.Wie lassen sich die HD-Programme der Privaten empfangen?Die meisten Privatsender verschlüsseln ihre HD-Programme. Zum Entschlüsseln ist ein CI+ Modul erforderlich – für Satellit von HD+, für Kabel-TV vom jeweiligen Kabelnetzbetreiber und für den Empfang per Antenne von Freenet. Die Kosten liegen zwischen 2 und 6 Euro pro Monat. Das Modul kommt in den entsprechenden CI+-Einschub auf der Fernseher-Rückseite, mit dem praktisch alle Geräte seit 2011 ausgestattet sind. Kabel- und Sat-Zuschauer stecken noch eine Smartcard in das CI+ Modul, Freenet-Abonnenten geben einen Code ein.Einziger Haken: Bei Fernsehern mit Aufnahmefunktion ist die je nach Sender und Programm gesperrt. Ausnahme davon sind aktuelle Fernseher von Panasonic und Samsung mit HD+ App sowie einige Technisat-Modelle mit eingebauter Festplatte.Wie kann man private HDTV-Programme trotzdem aufnehmen?Aufnahmen ohne Einschränkungen der privaten HDTV-Programme klappen mit separaten Festplattenreceivern. Die müssen einen Einschub für die Smartcard von HD+ oder vom Kabelnetzbetreiber haben. Receiver mit CI+ eignen sich genauso schlecht wie Fernseher mit CI+. Festplattenreceiver für HD+ und für Antennen-Empfang (DVB-T2 mit Freenet.TV) gibt es im Fachhandel, für Kabel-TV beim jeweiligen Kabelnetzbetreiber.Gilt für den Empfang von Sky das Gleiche?Die Programme vonSkylassen sich mit entsprechendem Abo genauso mit Smartcard und CI+-Modul empfangen. Smartcards der Kabelnetzbetreiber lassen sich mit Abo auch fürSkyfreischaltenDas Sky-Programm ist so aber nur eingeschränkt nutzbar,Sky AnytimeundSky Box Setsetwa gibt es nicht. Das volle Angebot von Sky gibt es nur mit Sky-Receivern, die verfügen auch über eine Aufnahmefunktion für Sky-Programme und die Öffentlich-Rechtlichen. Andere Privatsender in HD wie etwa RTL HD nehmen auch die Sky-Receiver nicht auf.Lohnt es sich, auf den Empfang per Antenne umzusteigen?Per Antenne (DVB-T2 HD, Freenet.TV) sind vielerorts inzwischen die Öffentlich-Rechtlichen und viele Privatsener in HD empfangbar. Die Programmauswahl ist kleiner als per Kabel und Satellit, der Empfang ist mit aktuellen Fernsehern aber unkompliziert. Die Privatsender gibt es aber nur für knapp 6 Euro pro Monat extra, Sky-Programme sind per Antenne nicht zu sehen.Bringt der Umstieg auf den Empfang per Internet Vorteile?Gegenüber dem TV-Empfang via Satellit und Kabel ist der Empfang per Internet flexibler, weil sich die TV-Programme im gesamten WLAN abrufen lassen und nicht nur an einer Sat- oder Kabel-Dose. Die Kosten liegen beim Web-Empfang jedoch oft etwas höher. Anbieter wieWaipubieten eine Aufnahmefunktion, aber auch da ist sie oft für Privatsender wie RTL eingeschränkt oder deaktiviert. Die Bildqualität ist je nach Anbieter etwas bis deutlich schlechter als per Kabel und Sat, auf großen Fernsehern ab 100 Zentimetern (40 Zoll) kann das auffallen.Tipps für den Radio-EmpfangIst eine Stereo-Anlage, ein AV-Receiver oder ein anderer UKW-Radioempfänger an der Kabeldose angeschlossen, herrscht akuter Handlungsbedarf. Denn mit der Analogabschaltung verschwinden auch UKW-Radiosender aus dem Kabel, die genannten Geräte werden stumm. Abhilfe ist nicht leicht zu finden, Stereo-Anlagen oder AV-Receiver mit digitalen Kabel-Empfängern gibt es nicht. COMPUTER BILD hat aber ein gutes und günstiges Nachrüstgerät gefunden und bereits getestet: Hier geht es zumPraxis-Test des Vistron VT100. Vodafone verkauft das gleiche Gerät unter der Bezeichnung VT855 in seinen Shops.Das Technisat Cablestar 100 empfängt digitale Radioprogramme per Kabelanschluss und liefert sie an eine Stereo-Anlage.Technisch ganz ähnlich aber deutlich kompakter ist dasTechnisat Cablestar 100– derzeit wohl der attraktivste Problemlöser für Radioempfang per Kabel. Eine andere Alternative wäre der Umstieg auf den Radio-Empfang per Antenne. Damit ist die Programmauswahl allerdings kleiner, mit demDigitalradio DAB+aber in vielen Regionen zumindest besser als per UKW. DAB+ lässt sich allerdings noch nicht flächendeckend in ganz Deutschland empfangen.

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